Fachliche Breite ist der Kern einer fundierten Ausbildung. Der BFSR fordert die Erhaltung des Fachgebiets für Stadtsoziologie an der TU Berlin

Gentrifizierung, Verdrängung, Integration und die Untersuchung stadtgesellschaftlicher Veränderungen sind
aktuelle Probleme, die sowohl die Gesellschaft als ganzes als auch ganz konkret die Stadtplanung betreffen. Eine
Grundkenntnis stadtsoziologischer Themenfelder und Stoßrichtungen bildet daher eine der Grundlagen für ein
solides, interdisziplinäres Stadtplanungsstudium.
Der stadtsoziologische Bilckwinkel und auch die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit soziologischen
Fragestellungen hat insbesondere in Berlin an Bedeutung erlangt. Gerade hier werden Thematiken wie
Gentrifizierung, Integration und Parallelgesellschaften, Bürger*innentscheide und die Rolle von sozialen
Veränderungen sehr intensiv auch in der allgemeinen Debatte diskutiert.
Der Studiengang Stadt- und Regionalplanung an der TU Berlin positionierte sich in der Vergangenheit – auch in
Abgrenzung zu anderen Stadtplanungsstudiengängen – offensiv mit einem stadtsoziologischen und
sozialwissenschaftlichen Schwerpunkt. Dieser wurde insbesondere auf eine Zusammenarbeit mit dem Institut für
Soziologie an der TU und dort mit dem Fachgebiet für Stadt- und Regionalsoziologie gestützt.

Unter diesen Rahmenbedingungen hat die Technische Universität Berlin die Auflösung des Fachgebiets für Stadt-
und Regionalsoziologie mit Sommersemester 2017 beschlossen.

Der Bundesfachschaftsrat der Stadt und Raumplanung als internationaler Zusammenschluss aller
Stadtplanungsstudierenden im deutschsprachigen Raum nimmt die Entwicklungen an der TU Berlin rund um das
Fachgebiet für Stadt- und Regionalsoziologie mit Sorge zur Kenntnis. Der Wegfall des Fachgebiets gefährdet
innerhalb des Studiengangs Stadt- und Regionalplanung nicht nur die Qualität der Lehre, sondern verhindert auch
die wissenschaftliche Beschäftigung mit aktuellen stadtpolitischen Herausforderungen für zukünftige
Stadtplaner*innen in Berlin.
Aus Sicht des Bundesfachschaftsrats sind die TU Berlin und das Institut für Stadt- und Regionalplanung (ISR)
gefragt, diesen Verschlechterungen in der Lehre der Stadt- und Regionalplanung entgegenzutreten. Ebenso fordert
der bfsr den Projektrat (studentische Initiative am ISR) dazu auf, sich gegen Verschlechterungen in der Lehre
einzusetzen und sich für einen Erhalt des Fachgebietes Stadtsoziologie an der TU Berlin stark zu machen.