Wer macht die Stadt?

Dokumentation PIT Erfurt / Weimar 2019

Durchgeführt von Anna Aigner und Clara von den Driesch

Anlass des Workshops

Da uns das Thema „Machtverhältnisse in der Stadt“ für das Überthema „Ist das Stadt oder kann das weg?“ des PITs als zentral erschienen ist, wollten wir in unserem HOPO dazu zur Diskussion anregen.

Aufgabe bzw. Fragestellung

(Stadt)Räume sind zweifellos Ausdruck unterschiedlicher Wertvorstellungen und Machtstrukturen. Dies hat einen enormen Einfluss auf die räumliche Entwicklung und ist immer auch verbunden mit einer Inklusion bzw. Exklusion verschiedener sozialer Gruppen.

Unsere zentralen Fragestellungen lauteten daher: Wer entscheidet darüber, was Stadt ist? Und was haben Machtverhältnisse damit zu tun? Welche Kritikpunkte können bei den derzeit herrschenden Machtstrukturen angebracht werden? Sollte und könnte die Machtverteilung in Städten umgedacht werden? Welche Rolle spielt die Planung dabei? Und wer soll bei den Entscheidungsprozessen in welcher Form mitwirken können?

Arbeitsprozess

Um besser in die Diskussion einsteigen zu können haben wir die Teilnehmenden im Vorhinein gebeten, zwei Textausschnitte zu lesen.

Zu Beginn des Workshops (nach Vorstellungs- und Erwartungsrunde) haben wir die Teilnehmenden gebeten, sich in zwei Gruppen zusammenzufinden und pro Gruppe jeweils zwei Textausschnitte auf Basis von den jeweilligen Fragestellungen zu besprechen und die wichtigsten Erkenntnisse dazu auf ein Plakat zu schreiben. Die schon im Vorhinein zur Verfügung gestellten Textausschnitte und die weiteren zwei Textausschnitte haben so die Grundlage der Diskussion dargestellt. Im Anschluss wurden wir die Ergebnisse besprochen und die wichtigsten Aussagen dazu auf Moderationskarten festgehalten und geclustert aufgepinnt. Erwähnte Akteur*innen wurden auf einem extra Plakat gesammelt.

Der nächste Programmpunkt war ein Speeddating mittels Derivewürfel über selbst wahrgenommene Machtverhältnisse. Die Fragen waren folgende: Inwiefern wird das Thema Macht auf deiner Hochschule diskutiert? Welche Machtstrukturen wirken sich auf die Planung in deiner Studien- / Heimatstadt aus? Inwiefern bist du schon mal mit Machtverhältnissen in deiner Stadt in Berührung gekommen und hast du dich unmächtig gefühllt? Schon mal Abwesenheit von Machtverhältnissen erlebt? Welche Möglichkeiten der Einflussnahme auf die Entwicklung deiner Studien- / Heimatstadt gibt es? Gibt es Initiativen in deiner Stadt, die sich mit Machtverhältnissen auseinandersetzen?

Mit dieser Diskussion im Hinterkopf wurden die Teilnehmenden zum Abschluss aufgefordert, zu drei Plakaten mit den Überfragen: „Was macht eine Stadt aus, in der faire Machtverhältnisse herrschen?“ und „Wie stellst du dir eine sozial-gerechte Machtverteilung in der Stadt vor?“ wie auch für das anfangs gezeichnete Akteur*innenspektrum, Ideen zu sammeln. Dafür gingen sie von Plakat zu Plakat, die im Raum verteilt waren und konnten dort, wo ihnen etwas einfällt, etwas hinzuzufügen, oder einen bereits niedergeschriebenen Punkt zu kommentieren.

Am Schluss gab es noch eine Feedbackrunde.

Ergebnisse & Zukunftsziele

Für einen weiteren HOPO wäre es schön, mehr Zeit zur Verfügung zu haben: Da wir mit mehr Zeit gerechnet haben, mussten wir unser Programm leider kürzen, wodurch eine tiefere Auseinandersetzung mit den Texten und in Folge breitere Diskussion nicht wirklich möglich war. Trotzdem: Machtverhältnisse in der Stadt sind ein Thema, das uns alle auf die eine oder andere Weise betrifft. Insbesondere, da das Thema für viele Teilnehmenden eines war, mit dem sie zuvor noch nicht in Berührung gekommen sind, hatten wir das Gefühl, dass im Laufe des HOPOs immer mehr Verbindungen hergestellt wurden. Eine Fortsetzung wäre auf jeden Fall spannend!