Raumplanung?

Was ist eigentlich Stadtplanung/Raumplanung?

Die Raumplanung beschäftigt sich mit den unterschiedlichen Anforderungen an den Raum und den sich daraus ergebenden Konflikten und Chancen. So treffen in einem Gebiet innerhalb oder außerhalb von Siedlungen zum Beispiel die Ansprüche der Land- und Forstwirtschaft, des Verkehrs, der Siedlungsentwicklung, von Freizeit und Erholung und die Belange des Naturschutzes aufeinander.
Planerinnen und Planer versuchen, die gegensätzlichen Nutzungsansprüche an den Raum abzuwägen und Konflikte zu vermeiden. Sie entwickeln sowohl Lösungsansätze als auch Strategien und begleiten deren Umsetzung.

Ebenen der räumlichen Planung

Die Planenden setzen sich auf folgenden räumlichen Ebenen mit der gebauten, natürlichen und sozialen Umwelt auseinander:
Objekt, Quartier, Stadt- und Ortsteil, Stadt und Dorf, Region, Land, Bund, Europa und internationale Ebene.

Querschnittsorientierte Aufgabe

Im Verhältnis zu anderen wissenschaftlichen Disziplinen ist die Raumplanung eine querschnittsorientierte Aufgabe. Das heißt, dass Planerinnen und Planer fachübergreifend und in interdisziplinären Zusammenhängen arbeiten. Deswegen werden folgende Bereiche im Studium thematisiert:

  • Mensch (Arbeiten, Wohnen, Freizeit, Einkaufen)
  • Wirtschaft
  • Natur und Freiraum
  • Infrastruktur (Verkehr, Ver- und Entsorgung, soziale und kulturelle Einrichtungen)
  • Recht
  • Kultur und Geschichte
  • Gestaltung

Aufgrund stetiger gesellschaftlicher Veränderungen ist die Raumplanung mit sich wandelnden Nutzungsansprüchen an den Raum konfrontiert, auf die sie innerhalb der genannten Bereiche offen und flexibel eingeht.

Raumplanerische Fähigkeiten

Um Lösungsansätze und Strategien zu erarbeiten und diese umzusetzen, brauchen Planerinnen und Planer neben fachlichem Wissen vor allem die Fähigkeit, Probleme und Situationen zu analysieren und konzeptionelle, kreative Lösungen zu finden. Dabei spielen kommunikative Fähigkeiten für die Arbeit im Team und in der Auseinandersetzung mit verschiedenen Meinungen von Fachleuten, gesellschaftlichen Gruppen sowie Bürgerinnen und Bürgern eine große Rolle. Um die Ideen und Konzepte zu vermitteln, sind Darstellungs- und Präsentationsfähigkeiten von Bedeutung.

Berufsfelder

Als Berufsfelder stehen zur Auswahl:

  • der öffentliche Dienst, u.a.: Behörden des Bundes, der Länder sowie der Gemeinden, internationale Organisationen und Behörden, Hochschulen und Forschungseinrichtungen
  • der privatwirtschaftliche Sektor, u.a.: Planungs-, Architektur- und Ingenieurbüros, Wohnungs- und Immobilienwirtschaft, Industrie-, Medien- und Dienstleistungsunternehmen
  • Schnittstellen zwischen privatwirtschaftlichem und öffentlichem Sektor, u.a.: Projektentwicklung, Wirtschaftsförderung
  • Parteien, Verbände und nichtstaatliche Organisationen.

Durch die umfassende Ausbildung stehen den Planerinnen und Planern viele Entwicklungsperspektiven offen. Die im Studium erworbenen Fähigkeiten und Kenntnisse ermöglichen es ihnen auch, sich in andere oder neu entstehende Berufsfelder einzuarbeiten. Diese können abhängig vom persönlichen Interesse auch in ungewöhnlichen Bereichen liegen.

Auf den nächsten Seiten werden die verschiedenen raumplanerischen Universitätsstudiengänge im deutschsprachigen Raum mit ihren jeweiligen Schwerpunkten und den AnsprechpartnerInnen vor Ort vorgestellt.
Wenn einer der folgenden Studiengänge mit einem Numerus Clausus (N.C.) belegt ist, so handelt es sich hier stets um einen hochschulinternen N.C. und keinen von der ZVS vergebenen. Bewerbungen sind also direkt an die Hochschulen zu richten.