Schattenseiten – ausgebrannt im Studium

Dokumentation PIT Cottbus 2017

Anlass des Workshops

Studieren ist toll. Die erste Vorlesung um 10, Schluss um 3. So schön kann das Leben Studierender sein. Doch was, wenn die Tage um 6 beginnen und die letzte Vorlesung um 5 endet, Montag bis Freitag. Hinzu kommen noch drei Semesterarbeiten…da bleibt nur noch das Wochenende. Und wo bitteschön ist Platz zum Leben?

Stress, Burnout & Depression. Alles Worte, welche fast schon allgegenwärtig sind. Psychisch belastet zu sein gilt immer noch weitgehend als Tabu. In einigen Kulturen und Gesellschaftsschichten wird es gar als ein Art Auszeichnung für die tatkräftige Teilnahme an der Leistungsgesellschaft gesehen.

Aus eigener Erfahrung haben wir uns dazu bereit erklärt das Thema anzusprechen und den Beteiligten aufzuzeigen, dass es in Ordnung ist nicht allen Erwartungen zu entsprechen oder entsprechen zu können.

Aufgabe bzw. Fragestellung

In diesem HoPo wollen wir uns spezifisch mit Druck im Studium beschäftigen und uns gegenseitig austauschen. Es geht um Druck, welchen wir selber oder andere verspürt haben oder noch immer verspüren. Fakt ist, dass viele Studierende von der Stressproblematik betroffen sind oder es sie künftig noch betreffen könnte.

Der HoPo wurde erstmal am PIT Rappi durchgeführt und aufgrund der Nachfrage und der Problematik, welche leider allgemein vorherrscht, erneut angeboten.

Arbeitsprozess

In einem kurzen Input wurde nochmals der Anlass des Workshops sowie deren Ablauf erläutert. An dieser Stelle wurde zudem erwähnt, dass mit sämtlichen geteilten Inhalten von den Teilnehmenden respektvoll umgegangen wird und keine persönlichen Information nach aussen weitergetragen werden.

Anschliessend konnten die Teilnehmenden ihre Erwartungen an den HoPo sowie den Umstand was für sie denn Stress sei der Gruppe kundgeben. Die auf Post-It verfassten Erkenntnisse wurden gesammelt und nach Themen sortiert auf Flipcharts geklebt. Für die anschliessenden Erfahrungsberichte konnte somit eine erste Fokussierung vorgenommen werden. Die Erfahrungsrunde, welche aufgrund des Wetters draus stattfinden konnte, war sehr aufschlussreich und interessant. Die Teilnehmenden haben sich gut und gerne an der Diskussion beteiligt und der Umgang war sehr zuvorkommenden. Die Tatsache, dass beinahe alle Anwesenden Erfahrungen mit Druck im Studium gemacht haben, hat sich auch bei der zweiten Durchführung des HoPo gezeigt. Ebenso was die Ausprägung von Druck im Studium betrifft, kann (wieder) erwähnt werden, dass die Vielfalt und Bandbreite sehr gross ist.

Im Anschluss an die Erfahrungsberichte wurden gemeinsam vier Auslöser für Druck gesammelt. Mit dem Format World Café Biene wurden diese Auslöser diskutiert um deren Gründe zu finden als auch Lösungsansätze zu entwickeln.

Ergebnisse & Zukunftsziele

Die Ergebnisse des zweiten HoPo decken sich klar mit denen des ersten. Teils Probleme respektive Stress kann selbstverschuldet sein. Sei es wegen zu hohen Erwartungen an sich selber, weil man sich mit anderen Studierenden misst oder weil man einfach zu viele Module und Kurse belegt um in Regelzeit das Studium abschliessen zu können. Ein anderer Teil und der ist tendenziell grösser kommt von aussen. Stress welcher entstehen kann, weil Dozierende Aufgabenstellungen ändern und Mehrleistungen erwarten, Curriculums vorgegeben sind oder weil der Stress von Eltern ausüben wird (in finanzieller Form oder wie auch immer).

Schlussendlich wurde auch in dieser Durchführung die Systemfrage gestellt – welche Stelle als Studierende und zukünftig Planende nehmen wir ein? Welche Stelle wird uns zugeschrieben und welche schreiben wir uns selber zu? Wie werden wir in diesem System glücklich? Ist das überhaupt möglich?

Die Gruppe ist zum Entschluss gekommen, dass der HoPo fester Bestand von zukünftigen PITs werden sollte (in welcher Form gilt es noch zu klären), da Stress ein immer noch allgegenwärtiges Thema ist. An den BFSR wurde zudem der Wunsch geäussert spezifische Probleme der jeweiligen Hochschulen und Universitäten aufzuzeigen und zu debattiere, um im Anschluss Lösungsansätze (generell oder spezifisch) zurück an die jeweiligen Fachschaften weitergeben zu können, welche schlussendlich den einzelnen Studierende zugutekommen.

Offene Fragen

Wie will zukünftige das Thema Stress und HoPo gehanhabt werden? Bedarf es eines festen Bestandteils an den PITs?

Können Lösungsansätze vom BFSR erarbeitet und weitergegeben werden? Problem BFSR Lösung Fachschaften Studierende

Anhang

Im Anschluss an den Workshops wurde von den Workshopleitenden Martina und Reto eine Sammlung psychologischer Studierendenberatungen in den Städten der Planer*innentreffen ausgeteilt.